Freitag, 12. Dezember 2008

Sitting in the all night cafe in a curl of smoke, tellin' tales of the road

Hier sind wir mal wieder.
Ich arbeite momentan nicht viel. Die uni hält mich davon ab, da sich das einfach mit nem Job der sich fährt wie Bereitschaftsdienst beisst.
Dabei fahr ich gern. Es ist schön unterwegs zu sein, solange man was zum zurückkommen hat.
Wir waren, wie jedes Jahr, auf Bahnfahrt. 20 Stunden Zugstrecke insgesamt, davor 2 Stunden schlaf, damit sich das ganze auch richtig lohnt.
Ich wurde aus dem Kölner Dom geworfen, inklusive Hausverbot. Selten war ich so erfreut und amüsiert.
Es gab Schwein in Brot und andere gute Sachen. Werder hat verloren, gegen den KSC und gewonnen gegen Inter. Twilight Zone.
Köln gemahnte mich sehr an Dublin. Das Guinness war schlechter und das ist kein Trugbild, wie die Straßen die da fast genauso aussahen. Die Bahnfahrt ist eines der anstrengendsten aber auch besten Ereignisse des Jahres. Danke Joe.
Cola ist teurer geworden. Das erfreut mich nicht.
Ein Satz pro Tag. Also mindestens. Das ist derzeit meine Schreibfrequenz, die ich mit mir selber abgemacht hab und an die ich mich auch halbwegs halte. Der kleine, vom Dämon Warcraft angekettete Funken Kreativität hat sich dieses Recht errungen und ich bewundere ihn dafür. Ich würde nicht sagen meine Aufmerksamkeitsspanne sei gering, aber ich lasse mich bereitwillig ablenken, ansonsten könnte ich das hier wirklich einmal am tag machen...

Ab hier wirds theoretisch, weil ich zu lang geschlafen habe und viel Kofffein konsumierte.

...Aber.
Möchte ich das überhaupt? Möchte das irgendjemand?
an dieser stelle möchte ich einfügen dass mein explorer abgestürzt ist und ich beinahe den pc angeschrien hätte was die scheisse soll.
DAS ist übrigens eine Sache die ich noch anspreche.
Die Antwort auf die zweite Frage ist wahrscheinlich allgemein gesagt ein Zustand von Gleichgültigkeit. Viele Leute schreiben ihre Blogs damit sie gelesen werden oder weil sie glauben es interessiert irgendwen aus irgendeinem Grund. 99,viele9en dahinter Prozent der Welt interessiert es nicht. Eine fast ebenso hohe Zahl Tagebücher sind banal und uninteressant (vom Phänomen Blog Communities mal Isoliert. Da verkommen Blogs zu einem Werkzeug sozialer Interaktion, das mit dem eigentlichen Medium Blog nicht mehr viel zu tun hat, erfüllen aber durchaus einen Zweck). Ausnahmen gibt es, ich lese selber ein paar von Leuten die einfach witzige oder interessante sachen schreiben, deren Autoren ich aber nichtmal kenne. Der rest ist erschreckend langweilig, Alltagsmist oder So-war-mein-Tag psychobabble.
Mein eigenes Tagebuch hier ist übrigens was Simplizität angeht keine Ausnahme. Ich verfüge hier schon über nen recht differenzierten Style, aber das allein macht die Tatsache nicht wett, dass ich einfach über nichts rede was in irgendeiner Form Gewicht für eine größere Menge leute hätte, ja, nicht mal für meinen Freundeskreis.
Es bleiben also zwei Faktoren (drei wenn man seltsame Unbekannte mitzählt die hierdrüber gestolpert sind). Einmal, Leute die es einfach, trotz der guten Gründe die dagegen sprechen, doch interessiert, was mir so passiert und wie es sich in gewöhnungsbedürftigem Schriftbild hier widerspiegelt. Ich weiss von zwei. Vielleicht auch drei.
Der bessere Faktor bin ich selber.
Gedanken sind gut, aber sie sind flüchtig. Gäbe es keine Autospeicher funktion, könnte ich diesen 5 Uhr morgens Essay niemals so wiederholen (daher mein voheriger Ärger über die Inkompentenz meines PCs). Ich würde Ideen vergessen. Und dazu sind gute Gedanken zu schade, die wollen nämlich strukturiert werden. Das ist was Gedanken zu Ideen machen kann. Struktur.
Und die meisten Gedanken wollen Ideen werden.
Wiederum einer der Gründe warum ich gern schreibe. Und auch meine eigenen Sachen gerne lese, Soviel Narzismus gönn ich mir, als dass ich schaue, was ich mal geschrieben habe, um darüber zu schmunzeln, den Kopf zu schütteln oder all die guten Dinge eben. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich so selten was schreibe. Ich möchte das es Ideen bleiben, keine Berichte. Ich fürchte aber, das wäre nur eine bequeme Ausrede.
Hauptsächlich mach ich das also für mich selber, wenn ich mal wieder glaube es ist Zeit, das selber zu wollen. Ich erzähl mir das auch grad selber, und sei es nur damit ich mir später nen Vogel zeige, oder mich daran erinner, dass es ja so ist.
Am ende steht es aber so da:
Der unterschied zum privaten liegt darin dass man online die Ideen teilt. Und selbst die kleinste Chance, dass irgendwer hier liest und entweder meine Ideen hasst oder mag ist die Möglichkeit die jeder, der schreibt immer wahrnehmen wird. Niemand schreibt nur für sich selber, sowas wäre deform.
Deswegen find ich Tagebücher auch fast so blöd wie U-boote: Etwas schreiben was nie jemand zu Gesicht bekommt, Ideen und Gedanken weggesperrt?
Ne! Sag ich in Gedanken.

Die meisten Sachen, die man für Steine hält, sind in Wahrheit Flaschen.
Wir sehen uns dann vor Weihnachten nochmal.

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